Mein zweiter Monat in den Staaten ist nun vorbei und diese Woche ist einiges passiert. Am Montag bin ich zum ersten Mal in meinem Leben jagen gewesen und habe 5 weibliche Rehe gesehen. Den Rest der Woche habe ich in der Schule verbracht und Samstag ging es wieder Jagen. Das hieß morgens um 5 Uhr aufstehen, duschen gehen, fertig machen und dann den Stand aufbauen. Man muss leise zu sein beim laufen, denn auf dem Weg zu dem Baum, an denen man seinen Stand aufbauen will, könnten Rehe sein oder man erschreckt Rehe, die noch in der Ferne sind. Rehe können sehr gut hören und sehr gut riechen. Danach muss man seinen Stand an dem Baum befestigen. So ein Stand besteht aus einem Oberteil und einem Unterteil, auf dem Oberteil sitzt man und das Unterteil braucht man beim Klettern und wenn man im Stand sitzt, um seine Füße abstellen zu können. Mann klettert Man klettert den Baum hoch, indem man das Oberteil den Stamm hoch zieht und sich dann drauf setzt. Mit den Füßen zieht man dann das Unterteil nach. Wenn man dann 15 Meter über dem Boden sitzt, wird einem schnell mulmig zu Mute, wenn der Wind den Baum zu schwanken bringt. Außerdem ist es sehr kalt solange keine Sonne da ist. Samstag morgen war es -2 Grad. Nachdem wir am Morgen nichts gesehen hatten, sind hier nur zu einem Supermarkt gefahren und haben für Freunde und uns etwas zu Essen gekauft. Weil niemand etwas gesehen hat, was man hätte schießen können, haben wir alle etwas schlechte Laune gehabt. Als wir dann gegen zwei Uhr Nachmittags wieder aufgebrochen sind, hatte ich ein gutes Gefühl. Um 15 Uhr 30 etwa, saß ich wieder in einem Baum, diesmal ganz alleine auf einer Lichtung. Als die Sonne fast untergegangen war habe ich die ersten Rehe laufen sehen. Als die ersten weiblichen Rehe in meiner Reichweite waren, wurde ich ganz aufgeregt und habe am ganzen Körper gezittert. Ich wusste, ich darf heute schießen, egal ob es ein männlich oder weiblich Reh ist. Da ich bisher noch nie eine Waffe abgefeuert hatte, wusste ich nicht was passieren würde. Ich hatte im Vorfeld nur Tipps von meinem Vater und einem Freund bekommen, war aber diesmal auf mich allein gestellt. Um die Waffe still zu halten, musste ich mich abstützen. Mein Gastvater hat mir gesagt ich soll sie auf meinem Knie abstützen, ich habe ihnen das falsch verstanden und habe mich auf ein Knie gestützt und die Waffe an meinem Stand aufgestützt. Als ich das Reh durch mein Zielfernrohr sehen konnte, wusste ich, ich werde schießen. Nach langer Zeit, bis das Tier still stand, habe ich abgedrückt. Es gab einen lauten Knall und sehr viel Rauch. Danach konnte ich nur noch sehen, wie das Reh los gelaufen ist und etwa 50 Meter später unter einen am Boden liegenden Baum geschlittert ist. Ich war total am zittern und aufgeregt und bin schnellstmöglich runter geklettert. Ich konnte das Tier nicht heraus ziehen, denn es war laut meinem Gastvater 40 kg schwer. Später habe ich erfahren, dass es ein perfekter Schuss war. Die Kugeln gingen durch die eine Schulter und traf das Herz beziehungsweise die Lungen. Aus einer Entfernung von etwa 65 bis 70 Metern war das ein guter Schuss. Als wir sie dann am Ende am Jagdklub waren, haben wir mit Freunden geredet und sie ausgeschlachtet, waren war mein Gastvater und ein Freund sehr stolz auf mich. "Sein erster Schuss mit einer Waffe, war ein perfekter Schuss für so eine weite Entfernung". So lautete die SMS die er seinen Freunden geschickt hat. Heute haben wir es dann ruhiger angehen lassen und haben einen Film im Kino geschaut...
Ich hatte eine schöne Woche.
-Tim